Beitrag von Klaus Lustig, April 2005
Aus SGB II. (Harz IV.) etwas sinnvolles entwickeln...Umsetzung der SGB II Gesetze in Karlsruhe:
Projekt Umbau, Erweiterung und Vervollständigung des Rheinstrandbades und Naherholungzentrums Rappenwört / Insel Nauas/Daxlander Wiesen unter Einbeziehung des Hochwasserschutzes
Voraussetzungen zur Umstrukturierung und Erweiterung : Innerhalb dieses Projektes soll der Hochwasserschutz am Rhein südlich des Bades berücksichtigt werden. Mittelfristig könnte eine Verbindung des Bades durch eine Fußgängerbrücke auf der Höhe des Rheinhafens mit dem Naherholungsgebiet „Insel Nauas“ auf der pfälzischen Seite ermöglicht werden. Vorerst könnte aber das sich im Besitz des Stadtjugendausschusses befindliche Fährschiff genutzt werden.Dadurch werden auch die PAMINA-Radwege zum Alsace angeschlossen. Durch einen zusätzlichen, nach Bedarf zu öffnenden Eingang des Rheinstrandbades am Rheinufer würde das Rheinstrandbad zu Juwel des PAMINA-Gebietes. Für die Ausrichtung des Bades und des gesamten Projektes auch zur elsässischen und pfälzischen Seite hin,ist zu prüfen, ob und wie weit Strukturfonds der EU für dieses Projekt genutzt werden könnten.
Das Schwimmbecken rechts des Haupteingangs könnte überdacht und mit variablen Außenwänden versehen werden. Damit wäre ein ganzjährig verfügbares Hallenschwimmbad ohne Neueinrichtung infrastruktureller Maßnahmen im Karlsruher Westen vorhanden. Ebenfalls ist zu prüfen, wie und mit welchem Investitionsvolumen das Bad mit Photovoltaikanlagen zur Energieautarkie ausgerüstet werden kann.
Durch die Einrichtung des südlichen Poldergebiets werden gegebenenfalls der ganze oder Teile des jetzigen Boothafens wegfallen. Im Projekt New Deal soll geprüft werden in wie weit das jetzige Altrheinbecken durch Umgestaltung auf diese Änderung reagieren kann.
Der Gastronomieteil des Rappenwörter Bades muss grundsaniert werden, die früheren Versorgungs-pavillions an den Wegen sollen neu entstehen. Sie könnten eine mediterrane Ausrichtung bekommen.
Das „Milchhäusle“ soll zukünftig seinem Namen gerecht werden und nur noch „gesunde“ Produkte anbieten. Der gesamte Gastronomieteil soll durch bauliche Maßnahmen, aber auch durch einen qualifizierten Pächterwechsel und der Verarbeitung hochwertiger Grundstoffe der Speiseherstellung, zu einem ganzjährig attraktiven Teil des Freizeitzentrum Rheinstrandbad werden. Dies ist eine grundsätzliche Voraussetzung für weitere zusätzliche Nutzungs-möglichkeiten auf dem weitläufigen Areal des Bades.
Es könnten Weltmeisterschaften des Ringtennis oder anderer Sportarten wie z.B. Beach-Volleyball statt-finden. Freilufttheater und Rheinstrand-Promenadenkonzerte sind ebenso denkbar wie Marionetten-Theater und Lesungen für und von Kindern. Bei einer nördlichen Erweiterung könnte auch ein Bouleplatz eingerichtet werden.
Es wäre zu prüfen wie innerhalb dieses New Deals eine projektbezogene Berufsausbildung innerhalb aller Bereiche des Bades stattfinden kann. Ebenso die Einbeziehung arbeitsloser Architekten und der Karlsruher Universität, die dort spezielle Semester und studiengangbezogene Projekte wie z.B. im Lehmbau praxisnah verwirklichen könnten. Jugendliche Arbeitslose können in diesem kreativen Projekt motiviert werden und ihre Fähigkeiten und Neigungen überprüfen. Langzeitarbeitlose können sich wieder in kontinuierliche Arbeitszeiten und Abläufe einfügen. Arbeitslose Handwerkerinnen ebenso wie Verkäufer und nicht „berufsausgebildete“ Menschen werden ihre Erfahrungen einbringen.
Über dieses Projekt kann sich eine Identifikation mit der Heimatregion, ebenso wie solidarisches Handeln und das Bewusstsein entwickeln, dass es einen Horizont gibt, hinter dem es weiter geht. Eine Evaluierung durch die ARGE soll dieses Projekt begleiten und ihm damit Modellcharakter verschaffen.
Der Karlsruher New Deal kann bundesweit Aufmerksamkeit erregen, die fernab von „Viel vor und viel dahinter“ Karlsruhe Bekanntheit und Leistungsfähigkeit, reale Zukunftsvisionen und eine solidarische Identifikation ihrer Bürger mit der Stadt und der Region verschafft. Eine positive Annahme des New Deals Rappenwört durch die Karlsruher Bürger ähnlich wie die einer Bundesgartenschau ist äußerst wahrscheinlich.
Das gesamte Projekt wird ein echtes Investitionsvolumen beinhalten, das unterhalb des jährlichen Defizits der Messe- und Ausstellungs- GmbH liegt.
Umsetzung:
Hallenbad:
Überdachung des rechts vom Haupteingang liegenden Schwimmbeckens. Es ist zu prüfen, wie dieses Becken durch Überdachung und der Anbringung von verschiebbaren Seitenwänden aus Glas, auch außerhalb der Freibadsaison als voll funktionsfähiges Hallenbad eingerichtet werden kann. Die Vorteile hier liegen auf der Hand. Sämtliche Infrastruktur ist vorhanden. Es müsste lediglich eine Regelung der Eintrittkontrolle gefunden werden (ein vollauto-matisches Kassenhäuschen ist ebenso denkbar wie ein personell besetztes). Beim gesamten Hallenbadprojekt könnte der Karlsruher Stadtmarketing-Gesellschafter und Hallenbauspezialist Vollack seine Kompetenz zeigen. Eine zehnjährige zinsfreie Mietvorauszahlung, oder andere spezielle Formen von „private partnership“ der Marke BM Groh, sind nicht denkbar. Denkbar wären aber andere für beide Seiten vorteilhafte Bau- und Finanzierungslösungen .
Die Fußgängerbrücke oder eine Fähre über den Rhein in Höhe des Karlsruher Rheinhafens.
Langfristig wäre eine Brücke, die von Fußgängern ebenso wie von Fahrradfahrern zu Überquerung des Rheins genutzt werden könnte, eine Möglichkeit die PAMINA-Region wirklich zu vernetzen.
Kurzfristig, und durch Einbeziehung von Arbeits-kräften aus dem AlG II. Gesetzes, würde sich auch ein Fährverkehr anbieten. Im Besitz der Stadt Karlsruhe befindet sich bereits jetzt ein Fährschiff. Und der Kapitän heißt Denecken.
Durch Einbeziehung der jetzigen, und Verlegung eines kleinen Teil des südlich vom Rheinstrandbad führenden Radweges, ergäbe sich eine Ovale:
Karlsruher Rheinhafen (Übergang)/ Insel Nauas/ Daxlander Wiesen/ Lauterbourg/ Neuburgweier (Übergang)/ Rappenwörth.
Hochwasserschutzgebiete – Polder.
Hier gibt es Vorgaben des Landes und bereits eine Arbeitsgruppe u.a. bestehend aus DLRG und anderen im Bootshafen ansässigen Vereinen. Deren Stellungsnahme und Ergebnisse sollen noch abgefragt und berücksichtigt werden.
Gastronomie.
Im Bewirtungsbereich des Rheinstrandbades sollten andere Wege wie die bisherigen gegangen werden.
Die Stadt Karlsruhe hat bisher noch nie eine Vorgabe qualitativer Art an gastronomische Betriebe in exponierten Bereichen oder an für die Stadt wichtigen Orten gegeben. So ist weder an so überragender Stelle wie dem Turmberg, noch in der Stadthallenbewirtung eine qualitativ hochwertige Gastronomie angesiedelt.
Der oder die Betreiber dürfen nicht nach Parteizugehörigkeit ausgesucht werden.
Das Terrassenlokal des Rheinstrandbades bietet, nach umfangreicher Renovierung, ausgezeichnete Möglichkeiten einer Bewirtung in zwei Kategorien. Das Restaurant im OG des Gebäudes könnte ganzjährig geöffnet sein. Die Terasse und die Wirtschaft im EG nach Bedarf. Bei der Höhe des Pachtzinses sollte die Qualität der Gastronomie mehr im Fordergrund stehen als der Ertrag aus Fritteuse und Flipper.
Für das Milchhäusle sollte geprüft werden, ob es nicht von regional ansässigen Bio-Bauern betrieben, oder wenigstens beliefert werden könnte. Das jetzige Angebot besteht hauptsächlich aus lange haltbaren Milchpulverprodukten.
Die alten Versorgungs-Pavillions unterhalb der Ringtennisplätze sollten renoviert oder neu gebaut werden. Dort böte sich eine deutsche und mediterrane Ausrichtung an. Bei einem gibts Bratwurst und Bier beim anderen Parmaschinken, Melone und Prosecco. Am nächsten werden Obstsalat und Bananenflipps gereicht.
Sollten sich die Holzpavillions als unwirtschaftlich erweisen, ist zu prüfen ob neue Pavillions in Lehmbauweise errichtet werden könnten.
Die Architekturfakultät der Universität Fredericana hat sich mit der Wissenschaft des Lehmbaus schon in den späten 70ger Jahren beschäftigt. Ein Projekt unter Einbeziehung der Zimmermannsinnung böte sich hierbei an. Zimmermannslehrlinge, Architektur-studenten und Maurerlehrlinge könnten hier gemeinsam Formen praktischer Berufsausbildung erproben.
Arbeitslose Jugendliche, Langzeitarbeitslose,
Berufsanfänger und Praktikanten, Behindertenarbeitsplätze.
Neue Ausbildungsstellen.
Hier sollte innerhalb der ARGE durch die Stadt Karlsruhe, der IHK, der Handwerkskammer, der Universität und den Schulen ein Forum geschaffen werden, das Möglichkeiten von Aus- und Weiterbildung, Wiedereingliederung und Berufspraktikum berät und ermöglicht. Das New Deal
Projekt ist so umfassend, und in verschiedensten
Bereichen angesiedelt, dass es alle Teilnehmenden positiv emotionalisieren kann. Es fällt niemandem schwer, sich mit seiner Arbeit oder Ausbildung innerhalb dieses Projektes voll und ganz zu identifizieren. Es böte Möglichkeiten der Ausbildung vom Eventmanager über die Köchin bis zum Schwimmeister. Es erleichtert die Wieder-eingliederung Langzeitarbeitloser durch die ruhige und abgeschlossene Lage des Rheinstrandbades.
Beitrag des damaligen Ortsvereins Südweststadt für das Kommunalwahlprogramm 2004 (Autor: Klaus Lustig)
Das „Grüne Band“ -
vom Bahnhof bis zum Schloss.
Die Errichtung der ECE Centers, der im Bürgerbegehren beschlossene Umbau der Kriegsstraße und das vom derzeitigen Stadtmarketing wenig beachtete ZKM bieten der Stadt Karlsruhe eine einzigartige Chance. Diese Chance muss genutzt werden, um die Stadt als Ganzes voranzubringen, die Verwahrlosung in der Fußgängerzone erst gar nicht aufkommen zu lassen und in jüngster Vergangenheit gemachte Fehler zu revidieren.
Karlsruhe ist als geplante Stadt in dieser Größe einzigartig in Europa.
Karlsruhe als Ort vieler kultureller Institutionen, wie z.B. dem ZKM, und „Stadt im Wald“ mit vielen Parks und schönen Plätzen, wurde bereits in vielen Reiseführern beschrieben. Jetzt gilt es all diese Stärken miteinander zu vernetzen und endlich konzeptionell in ein neues Stadtmarketing aufzunehmen.[--IMAGE3]Die Annahme, dass durch die Herstellung und Existenz einer Immobilie automatisch auch deren Nutzung und damit auch eine Belebung gewerblicher wie auch sozialer Urbanität gesichert sei, erweist sich gerade hier in Karlsruhe als trügerisch. Das zeigt sich am neuen Kongresshotel ebenso wie beim ZKM. Das ZKM, weltweit bekannt, mit sich ständig er*neuernden Konzepten, Ausstellungen und anderen Aktivitäten, wirkt wie ein UFO, dessen Landeplatz in Karlsruhe weitgehend unbekannt ist. Jede andere Stadt, der sich diese Möglichkeiten einer solch einzigartigen Institution böten, würde versuchen diese auch für sich zu nutzen.
In Karlsruhe dagegen ist nicht einmal der Gehweg vom Hauptbahnhof zum ZKM angezeigt und gestaltet.
Die zum ZKM fahrende Straßenbahn trägt die Aufschrift „Tivoli“. Die andere neue Immobilie, das Kongresshotel sollte durch seine reine Existenz Kongresse nach Karlsruhe locken. Aber der gesamte Umsatz am Festplatz wanderte in eine andere neue Immobilie, die „Neue Messe“, ab. Immobilien haben es nun mal so an sich sehr unbeweglich zu sein. Man muss sie mit Leben füllen. Außer der Abwägung ihrer Standorte sollten sie in ein schlüssiges Marketingkonzept eingearbeitet werden. Ein Konzept, das nicht nur die Aufzählung des Vorhandenen beinhaltet, sondern sämtliche Kriterien, die zur Schaffung von Umsatz und sozialem Leben notwendig sind.
Das Grüne Band - vom Bahnhof bis zum Schloss:
Der Bahnhofsplatz, als steinerner städtischer Platz, wird nördlich begrenzt von zwei grünen Wegen, die den ankommenden Besucher geradezu „in die Stadt ziehen“ könnten.
In der Mitte der Stadtgarten, und links davon die einzigartige Bahnhofstraße. Diese sollte als Entree noch deutlicher gemacht werden. Schon hier sollte auf das ZKM und den grüner Laufweg in die Innenstadt hingewiesen werden. Die Bahnhofstraße muss selbstverständlich von Anfang bis zum Ende verkehrsberuhigt, wenn nicht gar Spielstraße sein. Fahrradfahrer könnten die sichere Straße und nicht den Gehweg befahren. Das Bürgeramt für Service und Sicherheit (BuS) darf mit seinen beliebigen Toleranzen gegenüber Kurvenparkern nicht weiterhin maßgeblicher Bestandteil stadtplanerischer Aktivitäten sein. Das BuS hat hier wie auch überall anders in der Stadt seine überwachende und sichernde Funktion auszuüben. Es darf aber nicht wie derzeit weiter als maßgeblicher Entscheider in allen Verkehrsfragen auftreten.
Die erste Abzweigung des „Grünen Bandes“ ist die Kreuzung Bahnhofstraße - Beiertheimer Allee. Hier sollten der Weg zum ZKM und zur Innenstadt deutlich angezeigt und gestaltet werden. Ab hier und sich in der Klauprechtstraße fortsetzend, sollten Cafes, Galerien und Läden für Touristen- und täglichen Bedarf angesiedelt werden. Der Fahrrad- und Fußgängerweg muss als reiner Trottoir eingerichtet sein. Die Überquerung der Karlstraße in westlicher Richtung sollte mit anderen Signalintervallen ausgerüstet werden. Das etwas unglücklich wirkende Pflanzenbeetdreieck der Kreuzung Karl-/Jolly-/Klauprechtstraße versperrt die Sicht auf das ZKM und müsste umgestaltet werden. Das Gesamtkonzept für diese Straße muss mit den sich dort befindlichen Gewerbetreibenden, den Anwohnern und dem ZKM ausgearbeitet werden.
Zurück zum „Grünen Band“: Zwischen Bahnhofstraße und Polizeipräsidium sind keine Veränderungen nötig. Jedoch könnte mit dem Betreiber des dortigen Biergarten ein gestalterisch attraktiveres Konzept erstellt werden.
Von der Kreuzung Beiertheimer-Allee/Ritterstraße sollte nach rechts auf den dort befindlichen Festplatz mit Konzerthaus, Garten-, Schwarzwald- und Stadthalle sowie Vierordt-Kurbad hingewiesen und dortige Veranstaltungen und Aktivitäten beworben werden.
Nun kommen wir zur Kreuzung Hermann-Billing-/ Gartenstraße. Dort wird der neue Eingang zur Südweststadt sein.
Das Opelgelände ist seit vielen Jahren unbebaut. Hier muss die Stadt Karlsruhe unbedingt tätig werden. Es reicht nicht dem Besitzer bei einer mehr oder minder forcierten „Investor-Suche“ behilflich zu sein. Hier muss die Stadt ganz klar ihren Einfluss auf Nutzungsart und Gestaltung dieses Grundstückes geltend machen. Das gehört zu den hoheitlichen Aufgaben, die eine Stadt bei der Bauleitplanung zu leisten hat.
Die Bebauung dieses Grundstücks sollte unbedingt die Flucht des an der nordwestlichen Seite in der Ritterstraße befindlichen Gebäudes einhalten. Es sind hier sehr viele Möglichkeiten einer Nutzung gegeben. Kinder- und Alterstagesstätten sind ebenso denkbar wie Läden und Gastronomie oder Behörden mit Publikumsverkehr. Die ganze Ecke Hermann-Billing-/Ritter-/Gartenstraße kann für Kleingewerbe ebenso attraktiv sein wie für Läden des speziellen oder täglichen Bedarfs.
Durch den Wegfall der zwei Fußgängerbrücken entfallen auch die Galerie und Arkaden des Gebäudes an der Ecke Ritter-/ Kriegsstraße. Hier muss eine sinnvolle und ästhetisch anspruchsvolle Fassade gestaltet werden.
Eine sich am Nymphengarten befindliche Straßen- und Stadtbahnhaltestelle könnte die zentrale Haltestelle für den ÖPNV in der Kriegsstraße sein.
Im Nymphengarten, der sicherlich gärtnerisch etwas aufgemöbelt gehört, würde sich ein Tee-Pavillon anbieten. Der bald wieder begehbare Weg durch den Bundesgerichtshof ermöglicht die schnelle und angenehme Erreichbarkeit des Stephanplatzes und der Postgalerie. Die Erneuerung des Straßenbelags der Ritterstraße durchgängig mit Kopfsteinpflaster von der Kriegsstraße bis zur Erbprinzenstraße wäre angebracht. Das alte, ungenutzte Gebäude der Badischen Landesbibliothek böte viele Möglichkeiten der Nutzung vom zentralen Service-Centrum bis hin zum Veranstaltungsgebäude.
Der Friedrichs-Platz mit seinen wunderschönen Fassaden und Arkaden sollte als grüne Ruheinsel zwischen Kaiserstraße und ECE gestaltet werden. Kein konventioneller Kinderspielplatz mit Sandkasten, Schaukel und Rutschbahn aber einige erstaunliche und vielleicht auch bekletterbare Plastiken, Geräte, Türme o.ä. würden sich hier anbieten. Insgesamt sollten alle baulichen Maßnahmen auf kinderfreundliche Nutzung hin geprüft werden.
Das Stadtmarketing müsste für diesen, wie auch für alle anderen Plätze am „Grünen Band“ eine internationale Bewerbung für Straßenmusiker und Straßentheater ausschreiben. Dieser sollte nicht Zufälligkeiten überlassen bleiben. Im Vordergrund sollte hier nicht die Gebühreneinnahme, sondern die
Vielfältigkeit und die kulturelle Attraktivität Karlsruhes als Bewerber für die „Europäische Kulturhauptstadt“ stehen. Mit diesen Maßnahmen kann die Stadt Karlsruhe einer eventuell beginnenden Verslummung der Fußgängerzone entgegenwirken. Mit dem Umbau und der ebenerdigen Querungsmöglichkeit der Kriegsstraße und der daraus resultierenden Wiederanbindung der Südweststadt an die Innenstadt erwächst eine größere City mit allem was dazu gehört. Die viel beklagte Abwanderung von jungen Familien ins Umland kann nur durch eine attraktive, urban gestaltete Innenstadt Einhalt geboten werden. Eine funktionierende Einkaufs-Fußgängerzone kann nicht nur durch das Vorhandensein einiger Textil- und Schuhladenfilialisten funktionieren. Imbisse und Systemgastronomie ersetzen keine Gaststätten. Die bis jetzt in der Kaiserstraße erzielten Miet- und Pachtzinserträge mögen für die Immobilienbesitzer sicherlich sehr erfreulich sein, aber sie führen - wie man sehr deutlich merkt - zu einem sehr beschränkten Warenangebot in der Fußgängerzone.
Mit dem „Grünen Band - vom Bahnhof bis zum Schloss“ bietet sich für die Stadt Karlsruhe die einzigartige Möglichkeit nach innen und außen attraktiver zu werden und auf diese Weise auch die Steuern- und Gebühreneinnahmen zu stärken.
Die gesamten sich aus dem „Bürgerentscheid Kombilösung“ ergebenden Maßnahmen werden sehr viel Geld kosten. Werden aber keine Maßnahmen ergriffen diese städtebaulich und sozial zu begleiten, wird der gewünschte Erfolg ausbleiben und eine äußerst teure, aber sinnlose Rechnung vom Karlsruher Bürger bezahlt werden müssen.
Der Handel in der Innenstadt, wie auch in der Südweststadt und allen anderen angrenzenden Stadtteilen, die Hotellerie, Gastronomie und sämtliche andere Handwerks- und Gewerbebetriebe könnten vom „Grünen Band - vom Bahnhof bis zum Schloss“ profitieren. Karlsruhe kann sich durch und durch als „Grüne Stadt“ präsentieren. So würde eine moderne Innenstadt entstehen, die die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt. Eine Stadt, die sich nicht nur am Kaufverhalten der 18-49jährigen orientiert, würde viele Menschen ausgrenzen. Durch eine nachhaltige urbane Gestaltung, die Kinder ebenso wie alte Menschen, Jugendliche und Bürger mittleren Alters berücksichtigt, ist aber das, was wir wollen.