Der SPD-Ortsverein Karlsruhe-Mitte hatte am vergangenen Freitag unter dem Titel "Unser Kapital: Kommunale Daseinsvorsorge und gesellschaftliche Teilhabe" zur öffentlichen Mitgliederversammlung geladen. Als Hauptredner konnte Sozialbürgermeister Martin Lenz gewonnen werden. Zu Beginn seiner Rede hinterfragte er den Titel der Veranstaltung: Was bedeutet "Kapital" und welches ist in diesem Zusammenhang gemeint? In der Diskussion wurde deutlich, dass zwischen finanziellem Kapital, kulturellem Kapital und sozialem Kapital unterschieden werden muss.
Lenz stellte dazu fest, dass eine Stadt kein Wirtschaftsunternehmen sei. Eine Stadt habe hingegen die Aufgabe, soziale Teilhabe zu verwirklichen. Er verwies dazu unter anderem auf das von der SPD initiierte KVV-Sozialticket. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, habe die Stadt in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau von Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten investiert. So habe Karlsruhe inzwischen eine Versorgungsquote von 46 % und liege damit deutlich über den Vorgaben des Bundes. Außerdem verwies Lenz auf Erfolge bei der Sicherung bezahlbaren Wohnraums und einem "dritten Arbeitsmarkt" für Schwervermittelbare. Mit Blick auf die Kommunalisierung der Sozialpolitik verwies er darauf, dass vor Ort direkt mit den Menschen zusammengearbeitet wird: "Berlin kennt die Zahlen, wir die Namen". Abschließend folgerte der Sozialbürgermeister, dass die kommunale Daseinsvorsorge und die gesellschaftliche Teilhabe besser als "Potenzial" denn als "Kapital" zusammengefasst werden sollten.