Lesung mit Ibraimo Alberto: "Ich wollte leben wie die Götter: Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde"

Foto: Kiepenheuer & Witsch

Ist Deutschland ein Einwanderungsland? Wodurch zeichnet sich eine Willkommenskultur gegenüber Einwandernden und Flüchtlingen aus?

Ibraimo Alberto kann diesen politisch heiß diskutierten Fragen seine persönliche Lebensgeschichte gegenüberstellen: Aufgewachsen als Sohn eines Medizinmannes auf einer Sklavenfarm in Mosambik erkämpft er sich als Kind das Schulrecht und legt dafür täglich 36 Kilometer durch den Dschungel zurück. 1981 bietet sich ihm die vermeintliche Chance eines Studiums im "Bruderstaat" DDR.

Alberto boxt sich nach oben – im wahrsten Sinne: Er macht Karriere in einem Ostberliner Boxverein, nach der Wende boxt er für den Boxclub "Chemie PCK Schwedt" in der Bundesliga. Schon zu DDR-Zeiten gibt es rassistische Übergriffe. Sein bester Freund Manuel, der mit ihm aus Mosambik gekommen war, wird von Nazis erschlagen. 1991 übernehmen Neonazis in seinem Wohnort Schwedt das Kommando. Alberto wird tagtäglich angepöbelt, beleidigt, angegriffen. Als die Rechtsradikalen seinen Sohn bei einem Fußballspiel totzuschlagen drohen, weiß Alberto, inzwischen Ausländerbeauftragter in der Stadt an der Oder, dass er hier keine Zukunft mehr hat. 2011 erhält er "innerdeutsches Asyl" in Karlsruhe.

Der SPD-Ortsverein Karlsruhe-Mitte lädt ein zur Lesung mit Ibraimo Alberto aus seinem Buch "Ich wollte leben wie die Götter: Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde"

am Mittwoch, den 03. Februar 2016, um 19:00 Uhr
in der AWO-KunstWohlfahrt, Klauprechtstr. 30.

Diese Lesung fällt in eine Zeit, in der der politische Diskurs um den Zuzug und die Flucht nach Deutschland eine Richtungsänderung vollführt. Herr Alberto wird nicht nur seinen persönlichen Werdegang darlegen, sondern auch von einer Reise durch mehrere afrikanische Länder erzählen, auf der er im vergangenen Jahr als Teil einer Delegation von Außenminister Frank-Walter Steinmeier war.

Unser Kapital: Kommunale Daseinsvorsorge und gesellschaftliche Teilhabe

Sichert die kommunale Daseinsvorsorge gesellschaftliche Teilhabe? Wie kann Großstadtpolitik nachhaltig gelingen? Und wie kann bezahlbarer Wohnraum gesichert werden? Diese Fragen stehen im Fokus einer öffentlichen Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Karlsruhe-Mitte unter dem Titel „Unser Kapital: Kommunale Daseinsvorsorge und gesellschaftliche Teilhabe“ am 21. Februar ab 19:00 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte Irma Zöller, Kunstwohlfahrt, Klauprechtstraße 30.

Als Redner konnte Sozialbürgermeister Martin Lenz gewonnen werden. Er wird die Bedeutung der Daseinsvorsorge in Karlsruhe darlegen und Entwicklungschancen aufzeigen. Anschließend äußern die Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl des SPD-Ortsvereins ihre Vorstellungen zur kommunalen Daseinsvorsorge. Interessierte Gäste können im Gespräch ihre Fragen und Anregungen äußern. Wir freuen uns auf Sie!

Parsa Marvi Bundestagsabgeordneter vor Ort